GM Ausstieg aus dem Verbrenner keine Überraschung – kein Anlass zur Schelte an deutschen Autoherstellern
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Electrified Chevrolet eCOPO Camaro Konzept |
In einigen Kommentaren und Artikeln wurde die Ankündigung General Motors, bis 2035 den E-Verbrennungsmotor weitgehend aus dem Programm zunehmen, um „Auspuffemission zu eliminieren“ als Überraschung interpretiert oder die Ankündigung zum Anlass für einen Seitenhieb gegen deutsche Autohersteller genutzt. Das möchte ich etwas relativieren:
Es ist doch ganz offensichtlich, dass sich das Unternehmen als traditioneller Automobilbauer seit Jahren aus vielen Ländern zurückzieht, weil es mit seinen Verbrenner-Modellen in vielen klassischen Fahrzeugsegmenten kein Geld mehr erwirtschaftet. Beispiel u.a. Deutschland. Ausnahme sind SUV und hier vor allem der US Markt. Im gleichen Atemzug richtet sich der Konzern auf neue Mobilitätsfelder aus. Vom Start-up Cruise lässt sich General Motors ein autonom fahrendes E- Fahrzeug entwickeln und auch Honda ist ein Partner in dieser Verbindung und hat vor Jahren schon viel Geld in Cruise Automation gesteckt. GM plant 27 Milliarden US-Dollar dafür, die bis 2025 in E-Mobilität und autonomes Fahren fließen sollen. Es war also abzusehen, dass irgendwann GM den Ausstieg aus dem Verbrenner auch offiziell verkündet.
Kein Grund zur Schelte an deutschen OEMs
Diesen Schritt aber zum Anlass für Seitenhiebe gegen deutsche Autohersteller zu nehmen, spricht nur von der Unkenntnis der unterschiedlichen Finanzmarktmechanismen. Weit mehr als Unternehmen in Europa müssen USA-Firmen die Phantasie ihrer Investoren bedienen. Das erklärt, warum deutsche Autohersteller trotz gleichen Innovationstempos sich mit vollmundigen Ankündigungen zurückhalten. Wie die Teilnehmer des von automotiveland.nrw organisierten E-Mobilitätssymposium in Solingen herausfanden, bringt die flächendeckende Errichtung von öffentlichen Ladesäulen und die Berücksichtigung von Ladeinfrastruktur in neuen Wohnquartieren den entscheidenden Schub für den Umstieg auf E-Mobilität. Mehr dazu auf der automotiveland.nrw Homepage
😃In diesem Zusammenhang eine Anekdote auf die ich hinweisen will: ein wichtiger Zulieferer bzw.
Tech-Unternehmen in Wuppertal, war in die Entwicklung des Mondautos - ein
E-Auto! - mit der die US Astronauten den Mond erkundeten, involviert, als das
Unternehmen vor vielen Jahren noch Teil des GM Konzerns war. Also der Konzern
und seine Entwicklerteams haben das Thema schon seit Jahrzehnten auf der
Agenda, sogar im WupperValley.
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